Notfallsanitäter Kai Frinke hat kürzlich mit seinem Gravel-Bike die Alpen überquert. Für den guten Zweck. Nicht alles lief optimal, denn ein frühzeitiger Kälteeinbruch kurz vor dem Ziel beendete die Spendentour, die bei über 30 Grad begonnen hatte. Dennoch ist der DRK-Retter mehr als zufrieden: 5055,55 Euro hat er für das Kinder- und Jugendhospiz Stuttgart sammeln können. Auf den letzten Metern wuchs die Summe noch einmal richtig an.

„Ich habe in 20 Jahren Rettungsdienst alles gesehen“, sagt Kai Frinke. Im Berufsalltag hat der Notfallsanitäter tagtäglich mit schwerstkranken Patienten zu tun. Doch wenn Kinder betroffen sind, steigt der Puls noch höher. Selten erfährt der DRK-Rettungsdienst, wie es nach der Behandlung im Krankenhaus weitergegangen ist. Kai Frinke entschied sich dazu, selbst einen Beitrag zu leisten und organisierte eine Spenden-Tour über die Alpen. Über mehrere Tage saß er den ganzen Tag über im Sattel und quälte sich über die Alpen. Am Ende sammelte der DRK-Notfallsanitäter 4235 Euro. Er selbst und vor allem ein großzügiger Spender legten noch etwas oben drauf. Mit 5055,55 Euro unterstützt Frinke nun Kinder, Jugendliche und ihre Angehörigen, denen in der Einrichtung in Stuttgart geholfen wird.

„Die letzten Kilometer waren schon hart“

Vor allem persönliche Nachrichten, seine Tochter und Aufmunterungen von Freunden und Bekannten haben ihn über die Alpen getragen, sagt Kai Frinke. „Die letzten Kilometer waren schon hart.“ Mehr als eine Woche war er unterwegs und fuhr zum Gardasee. Auf dem Rückweg war in Innsbruck Schluss. Ein untypischer frühzeitiger Kälteeinbruch machte eine sichere Rückfahrt unmöglich. Das wurmte den Sportler. Doch nun ist er dankbar und stellt klar. „Es geht hier nicht um mich. Es ist Wahnsinn und ich freue mich so dermaßen über diese Summe, mit der ich dem Kinderhospiz helfen kann.“ Bei der Spendenübergabe habe er persönlich gesehen, für wen das Geld verwendet wird. „Das Geld kommt richtig gut an! Da bin ich richtig stolz drauf.“ Dankbar ist er auch den Verantwortlichen in den Hotels und Pensionen, in denen er abends eingekehrt ist, denn oft bekam er einen Rabatt, wenn das Gespräch auf den Anlass seiner Reise kam. Was er dort gespart hat, hat er am Ende selbst gespendet. Für die nahe Zukunft ist auch schon wieder eine Aktion geplant. Was genau, das verrät der DRK-Notfallsanitäter noch nicht, der jetzt wieder sein Gravel-Bike gegen einen Rettungswagen getauscht hat.

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Kai Frinke überreicht seinen Scheck über 5055,55 Euro an Christine Semrau vom Kinder- und Jugendhospiz Stuttgart. Foto: Kinder- und Jugendhospiz Stuttgart