Für alle Fälle gut vorbereitet: Outdoor-Erste-Hilfe für die Tourguides des Albvereins

Waiblingen, Stuttgart. Beim Wandern mit dem Fuß umgeknickt, ein Insektenstich mit allergischer Reaktion, eine blutende Wunde – was tun? Bei dem Erste-Hilfe-Kursformat „Outdoor“ des DRK Rems-Murr lernen die Wanderführerinnen und Wanderführer des Schwäbischen Albvereins, spezifische Verletzungen bei Outdoor-Sportarten und anderen Aktivitäten im Freien zu versorgen. Im Vorfeld des 121. Deutschen Wandertags vom 3. bis 7. August im Remstal haben bisher über 80 Albvereins-Guides die speziellen Kurse des DRK-Kreisverband Rems-Murr besucht.
„Alle Wanderführerinnen und Wanderführer beim Deutschen Wandertag sollen auf eventuell eintretende Notfälle gut vorbereitet sein“, betont Wanderreferentin Karin Kunz vom Schwäbischen Albverein. „Das ist mir als Organisatorin des Wanderprogramms sehr wichtig.“ Für die Kurse habe man mit dem DRK Rems-Murr einen zuverlässigen Partner und mit DRK-Referentin Beate Wichtler eine engagierte und kompetente Referentin gefunden.
5 Vorbereitungskurse
Die Teilnehmenden lernten bei den insgesamt fünf Kursen unter anderem die Seitenlage auch in unwegsamem Gelände korrekt anzuwenden, Blutungen zu stillen, einen Fahrradhelm sachgerecht abzunehmen, gestürzte Menschen mit Wirbelsäulenverletzungen zu versorgen oder Insektenbisse und Sonnenstich zu behandeln. Außerdem erfuhren sie, welches Erste-Hilfe-Material in einen Rucksack gehört und welche Naturmaterialien hilfreich sein können, etwa um ein verstauchtes Fußgelenk zu schienen.
Ein weiterer wichtiger Bereich, so Beate Wichtler, sei das Thema Unterkühlung. „Wenn jemand gestürzt ist und am Boden liegt, kühlt der Körper schnell aus – dies kann Komplikationen hervorrufen und sogar im Sommer zu einem oft unterschätzen Problem bei Notfällen im Gelände werden“. Um eine Unterkühlung abzumildern ist als Schutz gegen Wind und Nässe sowie für die Reflektion der vom Köper abstrahlenden Wärme eine Rettungsdecke nützlich. „Zusätzlich wird zum Boden hin eine Isolationsschicht empfohlen, beispielsweise durch Laub oder die Jacken von Begleitpersonen“, erklärt Wichtler.
Im Notfall können sie kompetent helfen
Die Albvereins-Guides können bei Wanderung vor schwierige Situationen gestellt werden, denn ein Notfallort kann an einem steilen Hang oder in einem unzugänglichen Waldgebiet liegen. „Dann kann es etwas dauern, bis die Profis vom Rettungsdienst eintreffen“, so Wichtler. „Dann ist oft eine erweiterte Erste Hilfe notwendig. Das hat mit den Sofortmaßnahmen im Straßenverkehr dann wenig zu tun.“ Darauf wurden die Tourguides nun vorbereitet. Im Notfall können sie kompetent helfen.
Wanderreferentin Karin Kunz, die als Wanderführerin selbst an einem der Kurse teilnahm, schätzte vor allem „ die einfachen Merksätze“, die gelehrt wurden. „Das hat sich eingeprägt und man kann alles gut anwenden, um in komplexen Situation Lösungen zu finden“, so Kunz. „Das einzige was man falsch machen kann, ist nichts zu tun“, fügt Beate Wichtler hinzu.
Das DRK bietet eine breite Palette an Erste-Hilfe-Kursen an.
Weitere Informationen zum Deutschen Wandertag und zum Schwäbischen Albverein finden Sie unter www.dwt2022.de und www.albverein.net
Foto: Wizemann / Albverein