Retter, Rettungshunde, Rems-Murr-Klinik und Rasenkünstler: An drei Tagen konnten junge Gäste beim DRK-Sommerferienprogramm Einblicke hinter die Kulissen erhalten: Nach der Versorgung von Sportverletzungen und einer VfB-Stadionführung an Tag 1 standen am zweiten Tag die Vierbeiner der Rettungshundestaffel im Fokus. Am letzten Tag besuchten interessierte Jugendliche die Rems-Murr-Klinik in Winnenden, eine Rettungswache und die Integrierte Leitstelle. So bot das Jugendrotkreuz rund 50 Kindern und Jugendlichen einen perfekten Mix aus Spaß, Medizin und Wissen.
Als die Stadionführerin Meli den Kindern mitteilt, nebenan trainieren die Brustring-Kicker, werden die Augen groß. Der Nachwuchs träumt von Autogrammen – und die Fußballer geben sich alle Mühe, jeden Autogramm-Wunsch zu erfüllen. Das geht auch schneller als ein Kopfverband, den die Kinder später noch gemeinsam anlegen, als es um unter anderem um Sportverletzungen geht. Beim VfB gab es einen Blick in den Presseraum, in die VfB-Kabine, die MHP-Arena, in der an diesem Tag statt 60.000 Fans nur Greenkeeper und 20 DRKler stehen. Nach der interessanten Führung fahren die Teilnehmer des JRK-Sommerferienprogramms mit den Bullis der Mobilen Dienste nach Waiblingen, wo es am Nachmittag um die Sportverletzungen geht.
„Das Training tut den Hunden gut, sie werden herausgefordert“
Auch zum zweiten JRK-Tag hatten sich viele Kinder angemeldet. In Kernen werden sie von fünf Rettungshunden und vier Hundeführern begrüßt. Nach einer Streichel- und Raterunde konnten sich einige Kinder von den Fähigkeiten der Hunde überzeugen. Ausgebildete Rettungshunde können eine Fläche von rund 45.000 Quadratmetern – also bis zu zehn Fußballfelder – absuchen und vermisste Personen aufspüren. Wie schnell das geht, zeigt sich im Anschluss. Hundeführerin Alex Zoller hat Ella und Bonny dabei. Nachdem sich einige Kinder im Wald versteckt haben, erhalten die Hunde den Auftrag, sie zu finden und die Helfer zum Versteck zu führen. Manche bellen laut, andere pendeln vom Versteck zu Frauchen und zurück, so oft, bis die Distanz zwischen Retter und Kindern immer kleiner wird. Die Kinder sind beeindruckt und erhalten einen Einblick, wie grandios das Riechorgan der Hunde funktioniert, und wie man es sich für Unfälle zunutze machen kann. „Das Training tut den Hunden gut, sie werden herausgefordert“, so Alex Zoller. Denn die Hunde werden hierfür speziell trainiert, müssen Prüfungen ablegen und auch die DRKler sind extra ausgebildet. Mehrmals im Jahr müssen sie ausrücken, wenn Menschen im Land vermisst werden, schildern die Teams den Kindern. Ein Hobby, das Leben retten kann. Unterstützung an diesem Tag kam vom Team des „DRK-Helfer-Pool“.
Um Retten dreht sich alles beim letzten Tag des Sommerferienprogramms. Das Jugendrotkreuz hatte eingeladen, sich aus erster Hand über das Rems-Murr-Klinikum Winnenden, den Rettungsdienst und die Arbeit in der Integrierten Leitstelle Rems-Murr zu informieren. Thomas Fleischhauer stellt den 14 bis 17-Jährigen vor, welche Bandbreite an Tätigkeiten und Berufen die Rems-Murr-Klinik bietet und welche Ausbildungsberufe erstrebenswert für die Jugendlichen sein könnten. 3000 Menschen arbeiten in unterschiedlichen Arbeitsfeldern in der Klinik. Das Team der Klinik führt den interessierten Nachwuchs durch die Notaufnahme und gewährt Einblicke in die Kinderklinik. „Wir freuen uns, Jugendlichen einen Einblick hinter die Kulissen zu geben. Der direkte Kontakt zur Zielgruppe ist für uns ein wichtiger Baustein im Ausbildungsmarketing“, sagt Carolin Heck von der Personalentwicklung. Tiefe Einblicke bietet die Ambulanz der Hals-, Nasen-Ohrenheilkunde. Bei einer Endoskopie sehen die Kinder einerseits eindrucksvoll, welche technischen Möglichkeiten heute bestehen. Andererseits zeigt sich der spannende Aufbau und die Funktionsweise des menschlichen Riechorgans.
Einblicke in Rettungsdienst und Leitstelle
Am Nachmittag zeigt der DRK-Rettungsdienst, welche Technik sich an Bord von Rettungswagen und Notarzteinsatzfahrzeug befindet. Sarah, Lukas und Dominick stellen anschaulich dar, wie der Retter-Alltag aussieht, wenn die Integrierte Leitstelle nach einem Notruf ein Rettungsmittel zum Notfallort disponiert. Die Notfallsanitäter demonstrieren, wie sie nach einem Herzstillstand Patienten reanimieren. Die Jugendlichen können im Anschluss eine Reanimation durchführen und sich wertvolle Tipps von den Profis holen. Niko Schneider, Disponent in der Integrierten Leitstelle, erklärt, wie die Mitarbeiter der Integrierten Leitstelle vorgehen, um in Sekundenschnelle zu erfassen, ob und was für ein Notfall vorliegt. In wenigen Sekunden werden die Rettungsmittel disponiert. Bei Bedarf werden die Anrufer angeleitet, selbst eine Reanimation durchzuführen. Abdul und Niklas präsentieren zum Ende, welche Aufgaben der Krankentransport übernimmt, um Patienten sicher zu transportieren. Sie führen den Jugendlichen auch den sogenannten „Raupenstuhl“ für Patiententransporte vor.
Intensive Einblicke in unser Haupt- und Ehrenamt
„Wir wollten unseren jungen Gästen an diesen drei Tagen intensive Einblicke in unser Haupt- und Ehrenamt bieten“, sagt JRK-Referentin Heidrun Hellmuth. Sie bedankt sich bei der Rems-Murr-Klinik für die tolle Zusammenarbeit. So bot das Sommerferienprogramm des JRK den Kindern und Jugendlichen nicht nur Spaß, sondern auch wertvolle Einblicke in die Themen Rettung und Gesundheit – und vielleicht auch einige Optionen, um in diesem spannenden Berufsfeld eine Karriere starten zu wollen.
